Gemeinschaft im Glauben

„Wer glaubt, ist nie allein.“ Dieser schöne Satz von Papst em. Benedikt XVI. ist seit einigen Jahren der Leitspruch des Bistums Passau. Er drückt einen wesentlichen Aspekt unseres christlichen Glauben aus: Gemeinschaft.

„Ein Christ ist kein Christ.“ Mit diesem Satz wollte der christliche Schriftsteller Tertullian bereits am Beginn des dritten Jahrhunderts zum Ausdruck bringen, dass man nicht allein, sondern nur in Gemeinschaft Christ sein kann. Tatsächlich ist seit jeher der christliche Glaube auf Gemeinschaft ausgelegt. So lesen wir bereits von den ersten Gemeinden: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (Apg 2,42).

„Damit sie eins sind wie wir.“

Warum ist Gemeinschaft ein so zentrales Thema für uns Menschen? Die Antwort aus der Perspektive des christlichen Glaubens wäre hierfür: Gott selber lebt und ist in sich Gemeinschaft. Gemeinschaft in Liebe und Einheit. Er hat uns nach Seinem Abbild geschaffen und um als Sein Abbild zu leben, brauchen wir Gemeinschaft. Denn Liebe braucht immer ein Gegenüber.

Gottes Sehnsucht für uns als Kirche, als Leib Christi ist diese Einheit in der Liebe – „damit sie eins sind wie wir“ (Joh 17,11). Wir brauchen uns, wie der Leib alle Glieder braucht (vgl. 1Kor 12,14-30), um einander zu tragen und füreinander da zu sein im Gebet und im alltäglichen Leben (vgl. Röm 12,15, Gal 6,2).

„Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen. Lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, (…)
sondern ermuntert einander.“ Hl. Paulus (Brief an die Hebräer 10,24-25)

In vielen Stellen der Bibel – vor allem in der Apostelgeschichte – lesen wir außerdem von der Kraft des gemeinsamen Gebetes. Jesus selbst hat uns diese Kraft verheißen, indem Er sagt: „Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,19-20).

Die Geschichte der Apostel und Jünger Jesu weiterzuschreiben, dazu sind wir eingeladen.
Jeder persönlich, aber vor allem auch in Gemeinschaft.

Umfrage unter jungen Leuten zum Thema

„Warum ist für dich ein Gebet in Gemeinschaft wichtig?“


Laura: Weil ich vor allem in der Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen merke, dass ich nicht alleine bin und immer wieder neue Kraft und neues Feuer bekomme! Jesus sagt, wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen – und das spürt man im gemeinschaftlichen Gebet! 🙂

Mike: Weil ich immer wieder spüre, dass vom gemeinsamen Gebet mehr Kraft ausgeht und man sich gegenseitig hilft, tiefer ins Gebet einzutauchen. Außerdem mag ich die Gespräche im Anschluss und die Regelmäßigkeit eines Gebetskreises. Zu guter letzt macht’s einfach auch Spaß! 🙂

Vicky: Weil es stärkt! 🙂

Rosi: Weil wir uns dort wie in einer großen Familie fühlen dürfen, die sich liebt und ergänzt.

Bashir: Jesus hat uns gerufen, in Gemeinschaft zu leben wie die Apostel. Unsere Geschwister helfen uns, näher zu Jesus zu kommen, wenn wir gemeinsam unseren Glauben entdecken und den Weg, Jesu Weg, gemeinsam gehen.

Hans: Für mich ist mein Gebetskreis eine Kraftquelle, ein Ort, wo ich auftanken und zur Ruhe kommen kann. Ein Ort, wo ich Jesus in der Gemeinschaft von jungen Christen erfahren kann. Ich brauche, um als Christ in der Welt von heute (über)leben zu können, einen Ort wo ich unter Gleichgesinnten auftanken, mich austauschen und gemeinsam den spannenden Weg der Nachfolge Christi gehen kann. Und: Gemeinschaftliches Gebet (und Lobpreis) hat eine viel stärkere Kraft, als wenn ich alleine bete. Alles, was zwei (und mehrere) von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten (Mt 18,19). 😉

Moni: Die Gemeinschaft gibt Halt. 🙂

Irmi: Weil ich im gemeinsamen Gebet im Glauben und im Gebetsleben gestärkt, bestätigt und motiviert werde. Gemeinsam sind wir auch im Gebet stark.

Betka: Für mich ist es erstmal ein ganz menschlicher Grund, weil wir ein Gemeinschaftswesen sind und gleichgesinnte Leute zu treffen gut tut… Und weil wir uns dabei auch in der Liebe üben können… Dann weil wir verschieden sind und auch verschiedene Gaben des Geistes haben, mit welchen wir einander stärken können… Wir können uns nicht alleine ermutigen und aufrichten.

Barbara: Weil Gemeinschaft Freude bewirkt. Weil wir dadurch einen offeneren Blick bekommen und aneinander wachsen, einander korrigieren und bestärken können. Weil Glaube Beziehung bedeutet, zu Gott aber ganz stark auch untereinander.

Florian: Weil Gemeinschaft trägt, und der Gebetskreis niemand allein lässt in der Welt. Man trifft sich wöchentlich, somit regelmäßig und baut mehr Treue auf. Und weil die Kirche nicht eine einzelne Person ist.

Melli: Der Gebetskreis ist meine Tankstelle, in der ich kostenlos tanken darf. 🙂